Tierhalterinformationen

Sommerekzem

Sommerzeit ist Mückenzeit

Nehmen die warmen Tage zu, steigt auch die Belastung durch blutsaugende Insekten, insbesondere für Pferde mit Sommerekzem. Die Saison beginnt oft schon im März und hält bis Oktober/November an. Beim Sommerekzem handelt es sich um eine Allergie gegen Mückenstiche. Hier spielen v.a. Gnitzen der Gattung Culicoides eine Rolle.

Alle Jahre wieder…

Betroffene Pferde bilden spezifische Antikörper gegen Eiweiße im Mückenspeichel. Sticht die Mücke, wird eine allergische Reaktion ausgelöst, die zu einer Hautentzündung mit starkem und anhaltendem Juckreiz führt. Ein Teufelskreis beginnt.

Die Symptome klingen mit Ende der Mückenzeit üblicherweise über den Winter ab. Das immunologische Gedächtnis aber sorgt für ein Wiederauftreten des Sommerekzems im nächsten Frühjahr – oft mit zunehmender Heftigkeit.

Bild: Haarbruch nach Scheuern der Mähne

Welche Symptome gibt es?

Die zu Beginn durch Mückenstiche verursachten kleinen Hautknötchen (sog. Papeln) bleiben oft unbemerkt. Im Vordergrund der Symptomatik steht starker Juckreiz. Dieser veranlasst das Pferd zum Scheuern, welches in milderer Form zu Haarbruch am Langhaar, aber auch zu großflächigen, nässenden Wunden und Fellverlust führen kann. Lang anhaltendes oder wiederkehrendes Wundscheuern führt zu chronischen Veränderungen wie Hautverdickung, Schuppenbildung und haarlosen Stellen.

Betroffen sind von Mücken bevorzugte Hautareale.
Diese sind vor allem:

  • Mähnenkamm und Schweifansatz
  • Rückenlinie und Bauchnaht
  • Gesicht und Ohren

Erkennen und Helfen

Diagnose & Behandlung

Kennzeichnend für das Sommerekzem ist sein saisonales Auftreten in der wärmeren Jahreshälfte. Die Symptome an sich sind jedoch unspezifisch und können auch andere Ursachen haben, wie z.B. parasitäre Erkrankungen. Die Diagnosestellung und der Ausschluss anderer Erkrankungen muss also durch eine tierärztliche Untersuchung erfolgen.

Die Behandlung des Sommerekzems beschränkt sich weitgehend auf eine Linderung der Symptome. Hier stehen die Wundpflege zur Vermeidung von Wundinfektionen und die Gabe von Glukokortikoiden zur Abschwächung der überschießenden Immunreaktion und damit die Durchbrechung des Juckreiz-Teufelskreises im Vordergrund.

Das effizienteste Mittel gegen das Sommerekzem ist jedoch die Prävention. Je effektiver sich Mückenstiche vermeiden lassen, desto weniger kann es zur Ausprägung klinischer Symptome kommen.

Background Image

Prävention – Was kann ich tun?

Die dauerhafte Vermeidung einer Mückenexposition sollte angestrebt werden. Das Management von Pferden mit Sommerekzem erfordert dabei Disziplin und Kontinuität. Es stützt sich auf drei Pfeiler:

1. Optimierung des Weidemanagements

  • Kein Weidegang bei starker Mückenbelastung
    • Nicht in der Dämmerung, nicht nachts (Faustregel: nur von 9 bis 16 Uhr)
    • Meiden von Weiden an Gewässern und Waldrändern
    • Bevorzugung windiger Weiden
  • Weidehygiene
  • Unterstände/Stallungen mit Fliegenschutz

2. Hautpflege

Hautpflegemittel können die Haut geschmeidig halten, deren Barrierefunktion verbessern und Juckreiz entgegenwirken.

3. Schutz des Pferdes vor Blutsaugern

  • Ekzemerdecken und Kopfhauben bieten in den bedeckten Bereichen verlässlichen Schutz gegen Mückenstiche.
  • Abwehrmittel (Repellentien)
    • Biozide: Schutz für wenige Stunden, großflächiges Auftragen notwendig
    • Tierarzneimittel: Schutz über mehrere Tage, beim Pour-On punktuelles Auftragen ausreichend

Gut gewappnet

Zur effektiven Vorbeugung und Behandlung des Equinen Sommerekzems ist ein Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen notwendig. Repellents als Pour-On-Lösungen zum Auftragen sind dank ihrer anhaltenden Abwehr-Wirkung ein wichtiger Pfeiler in der Bekämpfung der Culicoides-Mücken.

Sprechen Sie
mit Ihrer Tierarztpraxis

Bei allen Fragen rund um das Sommerekzem sprechen Sie bitte mit Ihrer Tierarztpraxis.

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